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Studium und Beruf vereinbaren – Hilfreiche Tipps und Infos

Olivia Kaiser
Olivia Kaiser
9. Januar 2020

Der Großteil der Studierenden arbeitet neben dem Studium. Es ist aber oft nicht leicht, Studium und Beruf gut unter einen Hut zu bekommen. Hier finden Sie einige Tipps und Infos:

 

Wie viel Arbeit geht neben dem Studium?

Viele Studierende stellen sich besonders zu Beginn des Studiums die Frage, in welchem Ausmaß sie nebenbei arbeiten können, ohne dass das Studium darunter leidet.

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Darauf gibt es keine eindeutige Antwort, weil es hier große Unterschiede gibt – von Studium zu Studium und auch von Person zu Person. Die Studierendensozialerhebung 2015 hat aber ergeben, dass ein Job im Ausmaß von bis zu 6 Stunden pro Woche meist noch problemlos mit dem Studium vereinbar ist. Ab 10 Stunden pro Woche kann bereits merklich weniger Zeit für das Studium aufgebracht werden und ab 22 Wochenstunden gibt es einen sehr deutlichen Rückgang der Studienaktivität.

Daher kann es sinnvoll sein, sich einen Job im Ausmaß von maximal 10 Stunden pro Woche zu suchen – immer vorausgesetzt, dass das finanziell und beruflich machbar ist. So können Sie sich noch gut auf das Studium konzentrieren. Falls das finanziell für Sie nicht möglich ist: Mit guter und vorausschauender Planung kann natürlich auch ein zeitaufwändigerer Job mit dem Studium unter einen Hut gebracht werden – das beweisen zahlreiche berufstätige Studierende Tag für Tag!

TIPP: Machen Sie eine einfache Ausgaben-Einnahmen-Rechnung für die Finanzierung Ihres Studiums: Welche Ausgaben für Ihren Lebensunterhalt müssen Sie bestreiten, welche Einnahmequellen stehen dem gegenüber? In welchem Ausmaß müssen Sie dafür berufstätig sein, damit sich die Rechnung ausgeht? Gibt es zusätzliche Einnahmenquellen wie z.B. spezielle Stipendien für Berufstätige?

 

Wie lassen sich Studium und Beruf besser vereinbaren?

Eine Möglichkeit zur besseren Vereinbarkeit von Studium und Beruf sind berufsbegleitende Studienangebote, die vorrangig an Fachhochschulen angeboten werden. Infos zu verschiedenen Studienangeboten finden Sie zum Beispiel auf der Studienplattform der ÖH.

Das Um und Auf ist außerdem eine gute und vorausschauende Planung. Informieren Sie sich rechtzeitig über den Studienplan und Termine von Lehrveranstaltungen, um möglichst bald einen Semesterplan in Abstimmung mit ihrem Job machen zu können.

ACHTUNG: Vergessen Sie bei der Planung nicht darauf, genügend Selbstlern-Phasen einzuplanen (z.B. für Prüfungsvorbereitung, Hausübungen, Seminararbeiten, etc.)!

Wichtig ist außerdem eine realistische Studienplanung: Achten Sie bei Ihrer Semesterplanung darauf, sich selbst nicht zu überfordern. Es kann manchmal sinnvoller sein, eine Prüfung weniger zu machen, sich dafür auf die anderen Prüfungen konzentrieren zu können.

Sprechen Sie auch mit dem/der ArbeitgeberIn, vielleicht ist es möglich individuelle Lösungen zu vereinbaren (z.B. Zeitausgleich bei Prüfungsterminen). Darüber hinaus kann es ratsam sein, auch mit der Familie gut abzusprechen, wann Sie wie viel Zeit für Ihr Studium einplanen. Denn Studium, Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen, kann phasenweise für alle Beteiligten eine Herausforderung sein.

 

Welche Stipendien und Förderungen für Berufstätige gibt es?

Falls für Sie eine Unterbrechung oder Reduktion der Erwerbstätigkeit in Frage kommt, könnte ein SelbsterhalterInnen-Stipendium oder eine Bildungskarenz etwas für Sie sein. Beides sind finanzielle Förderungen speziell für Personen, die einige Zeit berufstätig waren und sich dann für ein Studium (bzw. eine andere Ausbildung) entscheiden.

ACHTUNG: Beachten Sie die Zuverdienstgrenzen bei SelbsterhalterInnen-Stipendium als auch Bildungskarenz.

Für berufstätige Studierende, die im Studium bereits weiter fortgeschritten sind, gibt es außerdem noch das Studienabschluss-Stipendium (SAS). Das SAS erfordert allerdings, dass Sie gar nichts nebenbei verdienen.

Einige Universitäten haben auch Stipendien für Berufstätige eingerichtet, die Studiengebühren zahlen müssen. Welche Voraussetzungen Sie dafür erfüllen müssen, können Sie hier nachlesen.

 

Wie kann ich während dem Studium Steuern sparen?

Abhängig von der Art Ihrer Beschäftigung – unselbständig oder selbstständig erwerbstätig, Werkvertrag oder echtes Dienstverhältnis, Teilzeit oder Vollzeit – finden Sie hier unterschiedliche Tipps zum Steuern Sparen für Studierende.

TIPP: Wenn das Studium eine Aus-, Fortbildung oder Umschulung darstellt, können Kosten für das Studium (z.B. für Bücher, Fahrtkosten, Studiengebühren) von der Steuer abgesetzt werden. So bekommen Sie einen Teil der Ausgaben ersetzt.

 

Sollte ich mich freiwillig selbstversichern?

Viele Studierende sind geringfügig beschäftigt und damit nur unfall-, jedoch nicht kranken- und pensionsversichert. Es gibt allerdings die Möglichkeit, sich sehr günstig freiwillig selbst zu versichern.

Die Selbstversicherung ist außerdem eine günstige Gelegenheit für Studierende, billig Versicherungszeiten in der Pensionsversicherung zu erwerben, die ansonsten später teuer nachgekauft werden müssten. Daher kann eine freiwillige Versicherung auch für Studentinnen und Studenten sinnvoll sein, die über eine Mitversicherung z.B. bei ihren Eltern bereits krankenversichert sind.

Eine weitere günstige Möglichkeit der Krankenversicherung ist die studentische Selbstversicherung, die an bestimmte Bedingungen wie Jahreseinkommen und Studiendauer gekoppelt ist. Pensionsversichert sind Sie mit der studentischen Versicherung jedoch nicht.

 

Welche Rechte habe ich im Job?

Welche Rechte Sie im Job haben – z.B. bezüglich Arbeitszeit, Entlohnung von Mehrarbeit, Urlaubsanspruch etc. –, hängt davon ab, in welcher Art der Beschäftigung Sie sind. Hier finden Sie einen Überblick über Unterschiede zwischen Werkvertrag, freiem Dienstvertrag und echtem Dienstverhältnis.

Detaillierte Infos zu allen arbeitsrechtlichen Fragen finden Sie auf der Website der AK.

Für Fragen zu geringfügigen Beschäftigungsformen finden Sie die wichtigsten Infos in diesem Ratgeber.

ACHTUNG: Immer wieder findet man in Zeitungen und Jobportalen Inserate, hinter denen kein Job, sondern eine finanzielle Falle steckt. Dieser Ratgeber hilft Ihnen, unseriöse Nebenjobangebote zu erkennen, und gibt Tipps für den Fall, dass Sie bereits in die Falle getappt sind.

 

Olivia Kaiser
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