Foto: Karin Ortner

Frauentag: Wie geht’s den Studentinnen?

Karin Ortner
Karin Ortner
8. März 2017
Foto: Karin Ortner
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8 März ist internationaler Frauentag. Ein guter Zeitpunkt, einen Blick darauf zu werfen, wie es studierenden Frauen geht.

Aufschlussreich ist dafür ein Blick in die Studierendensozialerhebung des IHS. Ganz aktuell hat Martin Unger vom IHS für die Arbeiterkammer OÖ ein paar Informationen zusammengestellt, wie es Studentinnen und Studenten aus Oberösterreich geht. Darüber hinaus gibt es eine soeben veröffentlichte umfangreiche Sonderauswertung für weibliche Studierende in Österreich.

Demnach liegt der Frauenanteil an Österreichs Hochschulen bei 54 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit, im Laufe des Lebens ein Studium aufzunehmen (Hochschulzugangsquote) ist bei Frauen mit 55 Prozent höher als bei Männern (40 Prozent). Studentinnen sind überdies jünger als Studenten, nämlich im Durchschnitt 1,1 Jahre. Neben einem jüngeren Eintrittsalter liegt es auch daran, dass Frauen schneller studieren als Männer. Studentinnen kommen häufiger aus niedriger oder mittlerer Schicht (18 Prozent zu 17 Prozent bzw. 31 Prozent zu 29 Prozent), etwas seltener aus hoher Schicht (17 Prozent zu 19 Prozent)

Studierende Mütter mit Kindern unter drei Jahren wenden doppelt so viel Zeit für die Kinderbetreuung auf als Väter, gleichzeitig wenden sie weniger Zeit fürs Studium auf als Väter mit Kinder im gleichen Alter.

Die Erwerbsquote von Studentinnen liegt geringfügig über jener von Studenten, die Studenten sind jedoch – vor allem aufgrund des höheren Alters – in etwas höherem Ausmaß erwerbstätig.

Studentinnen beziehen häufiger konventionelle Studienbeihilfe, während sie seltener als Männer SelbsterhalterInnen-Stipendium beziehen. Daher erhalten Frauen im Schnitt auch eine niedrigere Studienförderung als Männer.

Frauen schließen ihr Studium generell öfter ab als Männer, falls sie abbrechen, tun sie das jedoch früher.

Studentinnen treten seltener in ein Masterstudium über als Studenten (60 Prozent zu 77 Prozent). Auch beginnen sie deutlich seltener ein Doktorratsstudium (21 Prozent zu 13 Prozent). Je niedriger der Frauenanteil, desto häufiger brechen sie ein Studium ab (zB MINT Fächer)

Studentinnen haben häufiger niedrigere Einnahmen. Besonders groß ist der Geschlechterunterschied bei einem Euro 2.000 übersteigenden Budget (10% vs. 6%). Auch wenn man berücksichtigt, dass Studenten etwa ein Jahr älter und in höherem Ausmaß erwerbstätig sind, erzielen Studentinnen ein niedrigeres Erwerbseinkommen als Studenten.

Studentinnen sind laut eigenen Angaben häufiger von finanziellen Schwierigkeiten betroffen  (27 Prozent zu 25 Prozent)  und auch häufiger armutsgefährdet.

20 Prozent der Studentinnen haben einen studienrelevanten Auslandsaufenthalt absolviert (Studenten: 16 Prozent). Sie haben dafür deutlich weniger Geld zur Verfügung. Auch bei Praktika im Inland bekommen Studenten wesentlich mehr.

Studentinnen aus Oberösterreich:

Von den 45.000 Studierenden aus Oberösterreich, sind 55 Prozent weiblich. Die Hochschulzugangsquote für Frauen (also die Wahrscheinlichkeit, dass sie im Laufe ihres Lebens ein Studium aufnehmen) beträgt für Frauen in Oberösterreich 51 Prozent.

 

Link zur IHS Sonderauswertung „Situation von Studentinnen

Link zur Arbeiterkammer Presseunterlage „So geht´s den oberösterreichischen Studierenden

Karin Ortner
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