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50 Euro „Körberlgeld“ von StudienwerberInnen für Registrierung

Karin Ortner
Karin Ortner
17. Februar 2016

cash-907249_1920Wer im Oktober an der JKU mit einem Bachelorstudium der Wirtschaftswissenschaften oder Sozialwirtschaft beginnen will, muss sich einem langwierigen Auswahlverfahren stellen – und schon bei der Registrierung 50 Euro bezahlen. Besonders problematisch: Die 50 Euro sind selbst dann zu bezahlen, wenn es mangels ausreichender StudienwerberInnen zu gar keinem Aufnahmeverfahren kommt. AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer kritisiert dieses Vorgehen scharf: „Das ist völlig unakzeptabel. Ich fordere die JKU auf, diese Anmeldegebühr nicht einzuheben.“

Ab 1. März startet das Anmeldeverfahren mit einer Online-Registrierung. Diese kann aber nur gültig abgeschlossen werden, wenn gleichzeitig 50 Euro überwiesen werden. Mit diesem Betrag beteiligen sich die Studienwerberinnen und Studienwerber ab sofort an den Kosten des Aufnahmeverfahrens – das aber ohnehin nur stattfindet, wenn die Anzahl der registrierten StudienwerberInnen die Zahl der Studienplätze übersteigt. Das war in den vergangenen Jahren noch nie der Fall. Die 50 Euro behält die JKU auf jeden Fall ein. Sollte es heuer wider Erwarten doch mehr BewerberInnen als Plätze geben, finden zwischen Mai und Juli in einem aufwendigen Verfahren eine Überprüfung der Studienmotivation sowie ein Aufnahmetest statt.

„Damit  wird der formale Aufwand massiv ausgeweitet, was natürlich Kosten verursacht“, kritisiert AK-Präsident Kalliauer. So werden durch die Kosten ein weiteres Mal vor allem Kinder aus bildungsfernen Schichten und durch den administrativen und zeitlichen Aufwand vor allem Berufstätige vom Studium ferngehalten.

Möglich ist das Einheben der Anmeldegebühr, weil die Uniautonomie solche versteckten Studiengebühren zulässt. Die AK fordert daher eine eindeutige Bestimmung im Universitäts-gesetz, wonach lediglich Kautionsgebühren zulässig sein sollen.

Bildungsabschlüsse werden in Österreich nach wie vor vererbt. „Eine öffentliche Universität hat die gesellschaftliche Verantwortung, hier entgegenzusteuern und nicht diese Ungleichheiten mit neuen Regelungen noch zu zementieren“, sagt Kalliauer. Der AK-Präsident fordert daher die JKU auf, die 50 Euro Anmeldegebühr noch einmal zu überdenken und nicht einzuheben.

Zu einer Pressemeldung der AKOÖ gibt es in den OÖN folgenden Bericht:

Karin Ortner
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