Am 5. November fand eine gemeinsame Veranstaltung von AK und JKU statt, die sich um das Thema Vereinbarkeit von Studium und Beruf dreht. Wie hier schon berichtet, sind die Studierenden der JKU in einem derart hohen Ausmaß berufstätig, dass sie sozusagen „nebenbei“ studieren. Dass das aber nicht gut funktioniert, zeigen die Ergebnisse der Befragung . 27 % erwägen demnach eine Unterbrechung oder gar einen Abbruch.
Was muss getan werden:
- Verbesserung des Stipendiensystems. Streichung der Altersgrenzen und Erhöhung der Beihilfe. Was vor zehn Jahren eine halbwegs akzeptable Höhe war, liegt im Jahr 2013 meilenweit unter jeder Armutsgrenze.
- Verbessern der Studienbedingungen. Es gibt eine lange Liste an berechtigten Beschwerden über eine Studienorganisation, die sich an Vollzeitstudierenden orientiert, die es in dieser Form mehrheitlich nicht mehr gibt.
- Nutzung der Berufserfahrung für das Studium in Form von teilweiser Anerkennung der Berufserfahrung für das Studium (etwa im Rahmen der ECTS für freie Studienleistung).
- An einer Änderung des Klimas arbeiten. Viele ArbeitnehmerInnen trauen sich nicht mal zu sagen, dass sie studieren. Hier braucht es viel mehr Entgegenkommen der ArbeitgeberInnen, immerhin profitieren sie auch von der höheren Bildung ihrer Mitarbeiterinnen.
- Recht auf Bildungszeit, in Form von Bildungskarenz, Bildungsteilzeit oder einer Woche bezahlter Bildungsfreistellung pro Jahr.
- Bessere Vernetzung der berufstätigen Studierenden, damit sie sich als Community in vielerlei Hinsicht gegenseitig austauschen und helfen können.
Zu Recht hat der Präsident der Arbeiterkammer Oberösterreich, Dr. Johann Kalliauer, bei der Veranstaltung darauf hingewiesen, dass eine Erhöhung des finanziellen Spielraums der Universitäten auch durch zusätzliche Einnahmen, wie etwa einer vermögensbezogenen Steuer erreicht werden kann.
Viele Studierende beklagten im Rahmen der Befragung und der Veranstaltung, die mangelnde Möglichkeit der Vernetzung mit anderen Studierenden: Als unkomplizierte Reaktion darauf haben wir eine Facebook-Gruppe gegründet, die von uns moderiert wird, und die wir als Angebot an die berufstätigen Studierenden an der JKU sehen, sich ohne viel Aufwand zu vernetzen. Hier geht’s zur Gruppe!
Fotos der Veranstaltung gibt hier:
Nachtrag: Vielen Dank speziell an die KollegInnen vom Finanzamt, vom AMS und von der Stipstelle, die vor Ort waren und so zahlreiche Studierende unkompliziert beraten konnten!
1 Gedanke zu „Beruf & Studium: und was jetzt?“
Ich bin ganz einer Meinung mit der Autorin, an den Studien- und Stipendienbedingungen für Studenten müsste einiges geändert werden. Da ich selbst seit Anfang Herbst des Jahres studiere, bekomme ich ganz hautnah mit wie sich ein Studentenleben so anfühlt. Entgegen der weit verbreiteten Vorurteile sind Studenten nämlich keine Faulenzer die die meiste Zeit auf Partys und im Bett verbringen. Eigentlich wäre ich mit meinem 40 Stunden Studium und den damit verbundenen Lernaufwand schon vollkommen ausgelastet. Hinzu kommt aber noch Haushalt und Nebenjob, den ohne diesen könnte ich mir mein Studium gar nicht leisten. Meiner Meinung nach müssten die Bedingungen für den Erhalt eines Stipendiums schleunigst geändert werden. Wenn beide Elternteile berufstätig sind hat man kaum mehr eine Chance auf eine Beihilfe, was meiner Meinung nach aber kein relevantes Ausschlusskriterium sein sollte, die Höchsteinkommengrenze sollte hier weiter nach oben verschoben werden.