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Sozialerhebung: Erwerbstätigkeit unter Studierenden weiter gestiegen

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Dora Jandl
31. Oktober 2024

Immer mehr müssen arbeiten, Vereinbarkeitsprobleme bleiben

Die kürzlich veröffentlichte Studierenden-Sozialerhebung 2023 verdeutlicht erneut: Berufstätigkeit ist längst keine Ausnahme mehr, sondern gehört für viele Studierende zum Alltag. Und die Zahlen steigen weiter. Fast 70 % aller Studierenden in Österreich arbeiten mittlerweile neben ihrem Studium – ein Anstieg um 4 Prozentpunkte seit 2019. Im Schnitt investieren sie pro Woche 21 Stunden in Erwerbstätigkeit. Mehr als jede:r 7te arbeitet, um sich das Studium zu finanzieren. Das Problem: Studium und Beruf sind oft nur schwer miteinander vereinbar. Mittlerweile geben 40 % der Studierenden an, dass sie Probleme dabei haben, Job und Vorlesungen unter einen Hut zu bringen. Besonders betroffen sind hier z.B. Studentinnen, berufsbegleitend Studierende und Lehramtsstudierende. 37 % der berufstätigen Studierenden würden gerne weniger arbeiten.

Lebenserhaltungskosten steigen

Die Teuerungswelle der letzten Jahre hat den Druck auf die Studierenden deutlich erhöht. Während Lebenserhaltungskosten und vor allem die Mieten steigen, bleibt die finanzielle Unterstützung durch Beihilfen oft unzureichend. Laut Sozialerhebung gaben 2023 Studierende durchschnittlich 549 Euro pro Monat für Miete aus – etwa 38 % ihres monatlichen Budgets (zum Vergleich: Der Durchschnittsösterreicher muss „nur“ 21 % des Monatsbudgets für die Miete ausgeben). Das führt dazu, dass drei Viertel der arbeitenden Studierenden nicht aus Freiwilligkeit, sondern Notwendigkeit arbeiten müssen.

Besonders stark ist der Anstieg der Erwerbstätigkeit bei jüngeren Studierenden unter 21 Jahren (plus 6 Prozentpunkte). Hier zeigt sich, dass gerade jene, die eigentlich noch stärker durch Beihilfen entlastet werden sollten, vermehrt arbeiten müssen. Ihre älteren Studienkolleg:innen fallen ohnehin oft aufgrund rigider Altersgrenzen um die Beihilfen um.

Lösungen dringend gesucht!

Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, fordert die Arbeiterkammer dringende Reformen: Eine höhere und breitere Studienförderung, Maßnahmen zur Senkung der Wohn- und Lebenshaltungskosten sowie eine bessere Vereinbarkeit von Studium und Beruf. Der Appell ist klar: Studierende brauchen Raum für Bildung – und keine endlosen Sorgen um die nächste Miete.

Den Bericht und alle Details finden sich unter www.sozialerhebung.at.

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