Die Berufsreifeprüfung (BRP) eröffnet Erwachsenen in Österreich den Weg zu einem vollwertigen Studienzugang und gliedert sich in vier Fächer.
Was ist der Unterschied zur Matura?
„Matura“ ist der weitläufige Begriff für die Österreichische Reifeprüfung. Eine Berufsreifeprüfung ist der Matura gleichwertig. Sie setzt eine berufliche Vorbildung voraus. Die Matura oder Reifeprüfung dauert in der Regel länger.
Wer darf die BRP machen?
Diese Frage wird im Berufsreifeprüfungsgesetz im Paragraph 1 geregelt. Grundsätzlich können Personen mit abgeschlossener Lehre, Fachschule, Meisterprüfung oder vergleichbarer Qualifikation die BRP ablegen. Man muss vor Abschluss der letzten Prüfung mindesten 19 Jahre alt sein. Drei von vier Teilprüfungen können schon vor Abschluss der Ausbildung, die letzte Teilprüfung nach Erreichen des 19. Lebensjahres absolviert werden.
Was muss gelernt werden?
Die BRP umfasst vier Fächer: Deutsch, Mathematik, eine lebende Fremdsprache (z. B. Englisch) und einen Fachbereich. Der Fachbereich ist abhängig von der bisherigen Ausbildung und beruflichen Ausrichtung. Da dieser nicht standardisiert ist, können die Inhalte und Prüfungsformen je nach gewähltem Bildungsinstitut variieren. Wir empfehlen, sich bereits im Vorfeld über den eigenen Fachbereich zu informieren.
Grundsätzlich kann jede Prüfung als Externistenprüfung an Prüfungsschulen nach voriger Anmeldung abgelegt werden. Um sich gezielt auf die Prüfungen vorzubereiten, werden an ausgewählten Bildungseinrichtungen Vorbereitungskurse angeboten. Alle Infos zu den Vorbereitungskursen und Prüfungen finden sich hier: Berufsreifeprüfung | Arbeiterkammer
Die Kosten der Prüfungen und Vorbereitungskurse variieren je nach Bundesland und Institution. Einen Überblick über mögliche Förderungen bietet die Datenbank zur Weiterbildungsförderung des Bildungsministeriums. Die AK Bildungsberatung unterstützt außerdem bei Fragen rund um die BRP.
Wie lange dauert die BRP?
Grundsätzlich kann man über die Dauer selbst bestimmen: Jedes Fach umfasst zwei Semester, die Fächer können zeitgleich oder nacheinander absolviert werden. Die kompakte Variante kann in zwei Semestern absolviert werden. Das ist allerdings nur mit Bildungskarenz, Bildungsteilzeit oder in Teilzeitarbeit machbar. Viele Kurse werden berufsbegleitend, häufig mit Online-Modulen angeboten, um bestmöglich die Bedürfnisse der Teilnehmer:innen zu berücksichtigen.
Was die BRP nicht kann:
- Uneingeschränkt im Ausland studieren geht nicht: Die Berufsreifeprüfung berechtigt zum Zugang zu österreichischen Universitäten, Fachhochschulen und Kollegs. Im Ausland wird die BRP oftmals nicht als vollwertige Hochschulreife anerkannt. Demnach ist es zu empfehlen, sich bei der anvisierten Hochschule vorab zu informieren. Hilfestellung und Informationen erhält man beim Österreichischen Austauschdienst.
- Sackgasse Zahnärztliche Assistenz: Absolvent:innen im Gesundheitsberuf Zahnärztliche Assistenz wird der Zutritt zur Berufsreifeprüfung verwehrt. Ausnahmen sind Personen, die den Lehrberuf „Zahnärztliche Fachassistenz“ abgeschlossen haben, sie sind zur BRP berechtigt.